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Timeline
04:33 Intro, Begrüßung und News
09:44 Improvisation eines klassischen Stückes durch die Verwendung von Jazz-Harmonien
12:31 Tipps zu Hanon-Übungen
13:53 Frage: Wie kann man Akkorde jazzig klingen lassen?
19:40 Tipps zum Rhythmus
29:42 Was spiele ich, wenn nur Akkorde angegeben werden?
31:43 Arpeggios und kreisrunde Bewegungen
36:57 Frage zum Pedal
41:21 Frage: Wie soll man Rhythmen zählen?
45:40 Improvisieren mit Nonen-Akkorden
51:51 Verabschiedung
Besser Klavier spielen
Eignen sich Hanon-Übungen zum „Besser Klavier spielen“ lernen?
Hanon-Übungen sind für klassische Pianisten Standard. Dabei geht es nur um Spieltechnik. Diese Übungen sind durchaus empfehlenswert. Wichtig ist dabei nur, dass du dich nicht überforderst. Bedenke immer, dass du nicht allzu lange technische Übungen betreibst. Natürlich haben wir alle diese Vorgabe im Ohr, dass man zum Klavier lernen stundenlang üben muss. Das ist für uns als nicht-professionelle Pianisten aber absolut nicht notwendig. Für uns reicht es, wenn wir regelmäßig etwa zehn Minuten konsequent üben. Wichtig ist hier vor allem, dass du absolut locker in den Fingern bleibst und niemals unter Schmerzen übst. Als weiteren Tipp empfehle ich dir, die Tasten so leise wie möglich zu spielen.
Wie kann man Akkorde jazzig klingen lassen?
Harmonik und Verstehen zum „Besser Klavier spielen“
Um besser Klavier spielen zu können, ist es zunächst wichtig, dass du ein Verständnis entwickelst, wie die Jazzakkorde überhaupt aufgebaut sind. Dazu gibt es viele hilfreiche Bücher, in denen die einzelnen Akkorde anhand von Griffbildern visuell dargestellt sind. Diese könntest du beispielsweise auswendig lernen, was aber alleine wenig Sinn macht. Viel grundlegender ist es, dass du verstehst, wie die Struktur der Akkorde aufgebaut ist. Denn wenn du einmal verstehst, wie die Akkorde funktionieren, kannst du sie dir immer wieder herleiten.
Ich zeige dir nun in einem Beispiel, wie du mithilfe von aufeinander geschichteten Terzen ganz einfach Jazzakkorde bilden kannst:
Wir befinden uns in der Tonart C-Dur und bilden einen C-Dur Dreiklang. Vom Grundton C aus gehen wir zum übernächsten Ton der Tonleiter, dem e. Vom e aus lassen wir den darauffolgenden Ton wieder aus, sodass wir zum übernächsten Ton der Tonleiter gelangen, also zum g. Der C-Dur Dreiklang besteht also aus den drei Tönen c–e–g (1, 3, 5). Beim genaueren Betrachten stellen wir fest, dass ein C-Dur Dreiklang aus zwei aufeinander geschichteten Terzen besteht. Fügen wir nun dem Dreiklang C eine weitere Terz hinzu, landen wir auf dem b (7) und erhalten somit einen Vierklang (1, 3, 5, 7). Führen wir dieses Prinzip der aufeinandergeschichteten Terzen fort und setzen auf das b eine weitere Terz, gelangen wir zum d (9) und erhalten einen Fünfklang (1, 3, 5, 7, 9). Diese Terzschichtungen könnten nun beliebig weitergeführt werden (1, 3, 5, 7, 9, 11, 13).
Durch diese zusätzlichen Töne (7, 9) bekommen die Akkorde eine für den Jazz typische Klangfarbe. Der Klang von Vier- oder Fünfklängen kann zunächst etwas ungewohnt in deinen Ohren klingen, da sich auch dissonant klingende Intervalle wie beispielsweise Septimen oder Nonen in den Jazzakkorden befinden, wodurch es zu Dissonanzen kommt. Diese Klangfarbe ist charakteristisch für die Jazzharmonik.
Bevor du anfängst Jazzakkorde auf dem Klavier zu lernen, ist es ratsam, dass du dich zunächst vertraut mit Dreiklängen machst. Als Basis solltest du beim besser Klavier spielen die Umkehrungen von Dreiklängen gut beherrschen und locker spielen können. Dies erkläre ich auch ausführlich in meinem Kurs PianoStarter 1.
Besser Klavier spielen: Kleine Übung zum Thema Jazzakkord
Um dich an die Jazzakkorde heranzutasten würde ich dir raten, zunächst auf eine bereits vertraute Tonart wie z. B. C-Dur zurückzugreifen. In dieser Tonart kannst du dich zunächst auf die Stufenakkorde C, F und G beschränken. Statt dem Dreiklang c-e-g, bestehend aus Grundton, Terz und Quinte, spielst du nun noch die leitereigene große Septime, das h als vierten Ton hinzu (1, 3, 5, 7). Nun hast du einen Vierklang, den man auch als Septakkord bezeichnet. In diesem Fall handelt es sich um einen Cmaj7 Akkord.
Zu dem F-Dur Dreiklang, bestehend aus f-a-c fügst du nun ausgehend vom Grundton die leitereigene Septime hinzu, sodass sich die Töne f-a-c-e ergeben (1, 3, 5, 7). Da es sich bei dem e ebenfalls um eine große Septime handelt, ergibt sich ein Fmaj7 Akkord.
Auch beim G-Dur Dreiklang, welcher die Töne g-h-d beinhaltet, fügen wir ausgehend vom Grundton die leitereigene Septime f hinzu und bekommen somit einen G7 Akkord, also ein G-Dur Akkord mit einer kleinen Septime, auch Dominantseptakkord genannt (1, 3, 5, b7).
Anschließend komme ich wieder auf den Cmaj7 Akkord zurück. Somit ergibt sich schon eine kleine Akkordfolge. Hier gibt’s mehr zum Thema Akkordfolgen (klick auf den Link). Auf einem Leadsheet notiert man diese Vierklänge dann beispielsweise folgendermaßen: Cmaj7 – Fmaj7 – G7.
Bis jetzt haben wir die Vierklänge nur in der Grundstellung gespielt. Im nächsten Schritt könntest du die einzelnen Töne unterschiedlich anordnen, indem du verschiedene Umkehrungen dieser Vierklänge verwendest. Somit lässt sich die Stimmführung noch schöner gestalten und variieren. Nach und nach kannst du auch anfangen alterierte Akkorde mit einzubauen, z. B. G7#5. Die Quinte wird hier um einen Halbtonschritt erhöht und es ergibt sich ein völlig neuer Klang.
Wenn du dir das einmal genau anschauen möchtest, empfehle ich dir den Kurs Chords&Scales. Da erkläre ich euch die gängige Harmonielehre, wenn es um das moderne Klavierspiel in einem Pop- und Jazz-Kontext geht.
Was ist, wenn ich Probleme mit dem Rhythmus habe?
Um besser Klavier spielen zu lernen, möchte man natürlich von Beginn an alles richtig machen. Aber ich ermutige meine Schüler immer, bewusst erst einmal auf das Metronom verzichten. Versuche, den Puls in dir drin zu spüren. Wenn du gleich zu Anfang das Metronom mit dazu nimmst, kann es passieren, dass das Gefühl dabei verloren geht. Mach es dir am Anfang ganz einfach. Spiele zunächst einmal nur Akkordfolgen, die so einfach sind, dass du locker dazu mitzählen oder mit dem Fuß tippen kannst. Dann fällt es dir sicherlich etwas einfacher. Nach und nach kannst du es dann etwas schwieriger gestalten. Hab Geduld mit dir und probiere es einfach mal aus. Wir lernen dies auch im PianoStarter 1 Kurs.
Was soll ich spielen, wenn es Akkorde in zwei verschiedenen Tonarten in einem Stück gibt?
Über dem Notensystem sind die Akkordverbindungen in zwei Reihen angeben:
- 1. Reihe Em7 – A – Em7 – A
- 2. Reihe Gm7 – C – Gm7 – C
Wenn es sich um die Begleitakkorde für ein Gesangsstück handelt, kommt es manchmal vor, dass die Akkorde in zwei verschiedenen Tonarten angegeben sind. Falls die eine Tonart zu hoch oder zu tief für die individuelle Stimmlage des Sängers oder der Sängerin ist, kann der begleitende Musiker auf die jeweils andere Tonart zurückgreifen. Hier gibt’s mehr zum Thema Klavierbegleitung. In dem Beispiel handelt es sich jeweils um eine II – V Verbindung in unterschiedlichen Tonarten – einmal in D-Dur (Beispiel 1) und einmal in F-Dur (Beispiel 2).
Was soll ich dabei beachten, wenn ich Arpeggios übe?
Ein Arpeggio ist eine Aneinanderreihung von Tönen. Wenn man bei einem Akkord die einzelnen Töne nicht gleichzeitig, sondern nacheinander spielt, spricht man von einem sogenannten arpeggierten oder gebrochenen Akkord. Idealerweise verschmelzen die einzelnen Töne ineinander und klingen ähnlich wie eine Harfe. Es braucht meistens viel Zeit und Übung, bis die einzelnen Töne beim Spielen flüssig ineinander übergehen. Im Kurs PianoStarter 1 gehe ich detailliert auf die Technik ein, die du beim Spielen von Arpeggios anwenden kannst. Insbesondere bei verträumter und softer Klaviermusik kommen die Arpeggios oft zum Einsatz.
Sollte man das Sustain-Pedal von Anfang benutzen?
Ich empfehle es das Spielen mit dem Haltepedal nicht direkt von Anfang an mit hinzuzunehmen, wenn du gerade mit dem Klavier spielen beginnst. Insbesondere als Klavier-Anfänger muss man sich noch sehr auf den Rhythmus, den Fingersatz oder die Koordination von rechter und linker Hand konzentrieren. Wenn dann auch noch der Einsatz des Sustain-Pedals mit dazu kommt, kann es einen schnell überfordern, da man zu Beginn nicht auf alles gleichzeitig achten kann. Im Klavier Anfängerkurs PianoStarter 1 gehe ich ausführlich auf die Anwendung des Haltepedals ein. Schritt für Schritt lernst du das Haltepedal einzusetzen, sodass du es anwenden kannst, ohne darüber nachdenken zu müssen.
Sollte dich unser Live Piano Coaching neugierig gemacht haben, dann trag dich doch unten für eine kostenlose Probelektion ein. Viel Spaß beim Üben 🙂