Im Gegensatz zu seinen amerikanischen Kollegen wuchs Monty Alexander in Jamaika auf. Für einen Jazz Pianisten sicherlich ungewöhnlich. Geprägt vom Reggae-Feeling schafft er es, die doch eher intellektuelle Szene mit seinem Klavierspiel zu begeistern.
Sein eigentlicher Durchbruch gelang ihm mit der berühmten Aufnahme von „Live in Montreux“. Die damals noch jugendlich wirkenden Musikerkollegen waren keine Geringeren als Jeff Hamilton und John Clayton. Die wohl bekannteste Rhythm Section im Mainstream Jazz. (diese spielen übrigens auch mit Diana Krall). Auch Monty Alexander war damals Anfang dreißig. Mit einer unbändigen Energie und Spielwitz eroberte das Trio das Publikum im Sturm. Die frenetischen Begeisterungsstürme auf der Aufnahme sind der Beweis dafür.
Auch als Solo-Pianist tritt Monty Alexander regelmäßig auf. Dank seiner unglaublich guten Technik, seinem überdimensionalen Ideenreichtum und Spielwitz, ist er in der Lage, auch banal klingenden Standards neues Leben einzuhauchen.
Monty Alexander wechselt vielfach die Besetzungen seiner Bands. Manchmal sind ausgefuchste Jazzmusiker dabei, ein anders Mal bekannte Reggae-Musiker aus seinem Heimatland Jamaika. Seine Handschrift als Pianist ist jedoch immer unverkennbar herauszuhören.
Monty Alexanders Stil
Mich fasziniert jedoch noch etwas anderes: Es hört sich alles ganz locker und easy an. Egal, was er spielt. Es ist immer melodiös und man dürfte es sogar als Mainstream-Jazz bezeichnen. Vor vielen Jahren führte ich meine Frau in die Kunst des Jazz-Pianos ein. Was würde sich wohl eher dazu eignen als das Monty Alexander Trio? In der oben erwähnten Urbesetzung spielte das Trio gute 1,5 Stunden lang – das Publikum quittierte die Darbietungen am Ende mit Standing Ovations. Und auch meiner Frau hat es gefallen. 🙂