Corea, Chick Acoustic Trio – “Autumn Leaves”

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Chick Corea – Autumn Leaves – Listening Session

Liebe Klavierfreunde,

herzlich willkommen zu einer weiteren Listening Session mit Sven Haefliger. Heute hören wir uns einen Ultragiganten des Jazz Piano an: Chick Corea – Autumn Leaves.

Es ist irre schwer, aus dem gigantischen Werk Chick Coreas nur ein Stück für eine Listening Session herauszusuchen. Er hat irre viel kreiert und produziert.

Die heutige Auswahl

Ich habe eine Aufnahme ausgesucht, die aus meiner Sicht sehr typisch für ihn ist. Chick Corea ist meinem Erachten nach kein Romantiker. Seine Musik ist vielfach sehr „eckig“ und komplex, oft auch verrückt und abgedreht.

Ich habe für die heutige Listening SessionAutumn Leaves“ ausgesucht, einen Titel, den wir alle kennen. Im Video könnt ihr ab Minute 2:08 das Leadsheet des Originals von Chet Baker dazu anschauen und mal ins Original reinhören.

Im Grunde genommen ist die Form des Titels sehr einfach und eingängig. Chet Baker verwendet Quartsequenzen und II-V-I-Verbindungen. Jeder, der sich mit Jazz beschäftigt weiß, was ich meine.

Ab Minute 3:36 kannst du dir anhören, was Chick Corea daraus gemacht hat. Es ist sowas von abgedreht, hör unbedingt mal rein.

Schon der Anfang ist typisch für Chick Corea. Er nimmt die Melodie und hat sie einfach „reharmonisiert“. Ich schätze, die Akkorde sind sogar improvisiert. 

Das Thema spielt er nur kurz an. Immer mal wieder ein kleines Stück. Die Rhythm Section bildet dabei die Basis. Egal, was Chick Corea macht, der Rhythmus wird beibehalten. 

Die Improvisation

Im A-Teil beginnt er dann zu improvisieren, mit Offbeats. Einzelne Noten, nicht so sehr laid-back, aber ultrascharf gespielt. Du wirst merken, es ist auch ultraschwierig, die Form überhaupt rauszuhören, selbst für geübte Ohren.

Ich weiß teilweise auch gar nicht, wie ich das kommentieren soll. Es ist unglaublich spannend. Es ist die höchste Stufe zwischen Tension und Release. Er hat alles genommen, was möglich ist und hat ein völlig neues Bild skizziert. Es lässt sich kaum nachspielen, weil es fast nicht greifbar ist.

Bis zum Schluss geht es dann in diesem wilden Stil weiter. Diese Aufnahme ist so bezeichnend, weil sie die absolute Genialität Chick Coreas aufzeigt.

Bist du neugierig geworden? Dann hör dir doch noch ein paar weitere Titel von Chick Corea an 🙂

Herzlich, Sven

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