Wenn Erwachsene Klavier spielen lernen möchten, machen sie sich zunächst meist auf die Suche nach Klaviernoten. Sie stoßen meist auf haufenweise Bücher, die mit Versprechungen wie „Klavier spielen ganz einfach“ oder „Musiknoten lernen für Anfänger“ locken. Der Großteil davon lehrt ausschließlich nach Noten. Wer mit einem solchen Buch versucht Musiknoten zu lernen, wird schon bald frustriert sein, denn es ist einfach nicht besonders kreativ, schwarze Punkte auf einem Blatt Papier abzulesen und mechanisch die entsprechenden Klavier-Tasten zu drücken. Mit dieser Methode des Notennamen lernen dauert es lange, bis sich das Gespielte nach richtiger Musik anhört – und da werden wahrscheinlich die meisten Lerner ungeduldig. Klaviernoten lesen zu können hat natürlich seinen Sinn, wenn es gezielt ins Übungsprogramm integriert wird. Aber man sollte sie bitte nicht als einzig möglichen Weg ansehen. Mit diesem Artikel erkläre ich, wie du es vermeidest Klavier lernen nur auf Noten zu beschränken.
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1. Wann braucht man Klaviernoten?

Klaviernoten lesen zu können ist dann wirklich hilfreich, wenn du das klassische Klavierspiel erlernen möchtest. Zu Zeiten von Mozart, Beethoven und Co. war das Noten lesen lernen schlichtweg notwendig. Das Orchester musste schließlich wissen, was es spielen soll. Tonaufnahmen gab es damals noch nicht. Daher war das Noten lernen fürs Klavier der einzige Verbreitungsweg. Heute ist das anders. Wir können uns Stücke immer wieder anhören und sie nach Gehör spielen. Dadurch konnten wir unsere Herangehensweise an die Musik erweitern. Durch das Alter der klassischen Werke ergibt sich für uns aber dennoch folgender Vorteil: Viele dieser Noten sind so alt, dass sie in der Regel keinen rechtlichen Schutz mehr genießen, d. h. du kannst diese Klaviernoten legal kostenlos im Internet downloaden. Bei modernen Werken ist das anders: Sofern der Komponist nicht schon vor 70 Jahren verstorben ist, gibt es Urheberrechte. Die Kompositionen sind somit legal nur kostenpflichtig erhältlich.
2. Unterscheide zwischen Leadsheets und klassischen Klaviernoten
Herkömmliche Klaviernoten werden mit zwei Notensystemen dargestellt. Weil diese gleichzeitig gelesen werden, erfordert das Spielen nach Noten mehrere Jahre Übung. Klassische Musik wird immer in diesen zwei Systemen notiert, wobei die obere Notenlinie Noten im Violinschlüssel und die untere welche im Bassschlüssel beinhaltet. Komponisten schreiben nicht nur die Notenwerte auf, sondern machen auch genaue Angaben zu Spielweise, Tempo und Lautstärke. In der Pop– und Jazz-Musik werden für Klavier und Keyboard hingegen Leadsheets benutzt. Auf einer Seite ist nur das Wesentliche vermerkt: die Melodie sowie das harmonische Gerüst des Stücks. Woher nimmt man dann die Musiknoten, wird man sich als Laie fragen. Die Antwort liegt in der Herangehensweise begründet, mit der man Pop und Jazz spielt – sie ist nämlich eine völlig andere. Beim Lernen sind vor allem Gefühl, Gehör, Verstand und eine ausgefeilte Spieltechnik wichtig.

3. Spiele Popmusik nie nach Noten
Die Musikindustrie produziert sie zwar am laufenden Band – dennoch kann ich dir nur raten, Pop– oder Jazz-Songs aus den Charts niemals nach Musiknoten fürs Klavier zu spielen. Dabei besteht die Gefahr, dass du dich mit der Zeit wie ein Roboter mit Betriebsstörungen fühlst und anhörst. Stell dir vor, Musikgrößen wie Alicia Keys, Elton John, Billy Joel und Stevie Wonder würden ihre Songs auf der Bühne nach Noten spielen. Letzterer ist vielleicht ein schlechtes Beispiel – der konnte Klaviernoten ohnehin noch nie lesen. Wie glaubst du, würde sich das natürlich und spontan anhören? Solche Interpreten machen Musik aus dem Moment heraus, das heißt, die Stücke werden stets leicht variiert oder es werden neue Teile eingebaut. Dass Elton John & Co. dies können, liegt nicht einfach daran, dass diese Menschen unglaublich talentiert sind, sondern an der unterschiedlichen Art und Weise, wie sie das Klavierspiel erlernt haben.
4. Klaviernoten als einzelne Songs kaufen spart Geld
Musikgeschäfte bieten nicht nur Klaviere und Klavierhocker, sondern auch viele Klaviernoten an. Allerdings sind diese oft recht teuer. Eine gute Alternative ist der Kauf von Klaviernoten, die du auf einschlägigen Plattformen im Internet finden kannst. Hier hast du den Vorteil, dass du auch einzelne Songs anstatt eines ganzen Buches zum Piano Noten lernen erwerben kannst. Meist erhältst du die Klaviernoten in Form einer PDF-Datei, die du einfach ausdrucken kannst. Wenn es schnell gehen soll, ist das die ideale Möglichkeit – lange Versandzeiten und Portokosten gehören der Vergangenheit an.

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5. Lerne, Stücke nach Gehör nachzuspielen und verzichte auf das Klaviernoten lesen lernen
Im Internet finden sich zahlreiche Webseiten, die kostenlose Klaviernoten zum Ausdrucken für PopSongs, Filmmusik u. v. m. als Gratis-Download anbieten. Die Problematik des Spielens nach Noten habe ich jedoch oben bereits erläutert. Wenn du also Musik aus den Charts wirklich gut und easy spielen möchtest, solltest du die Songs so weit wie möglich nach Gehör lernen. Dadurch entwickelst du ein viel tieferes Verständnis für Musik und wirst feststellen, dass sich ähnliche Akkordfolgen oft wiederholen.
Nach ein wenig Übung wird es dir möglich sein, etwa 80 % eines beliebigen PopSongs nach Gehör nachzuspielen. Für die übrigen 20 % kannst du dann natürlich Noten oder Leadsheets zu Hilfe nehmen. Die entsprechenden Klaviernoten erhältst du auch in meinen Kursen als Downloads. Der Grad der Schwierigkeit steigt dabei mit dem Kursniveau.
Die ganz Kreativen unter euch können natürlich auch eigene Songs schreiben. Wenn das dein Ziel ist, vermittle ich dir die Grundlagen dafür in meinem PianoSongwriting-Kurs.
6. Überfordere dich nicht mit den Klaviernoten lernen
Falls du dennoch nur nach Klaviernoten spielen möchtest, dann achte bitte darauf, dich nicht zu überfordern. Es geht darum, das Geschriebene rasch genug umzusetzen, damit das Resultat von Anfang an erkennbar ist, d. h. dass du mit den Noten schon etwas Musik spielst.
Bei meinen Klavierschülern stelle ich oft fest, dass sie Note für Note, Finger für Finger, Taste für Taste versuchen, aus einem Stück richtige Musik zu machen. Das endet dann in Frust. Ich kann dir also nur den Tipp geben, dich bei der Auswahl von Klaviernoten an deinen Fähigkeiten im Notenlesen zu orientieren und dir das Noten lernen leicht zu machen Die Schwierigkeit dabei ist, zu erkennen, wenn die Noten für dein Spielniveau noch nicht angemessen sind. Aber sei einfach geduldig. Mit regelmäßiger online Klaviernoten Übung kannst du dich schon bald auch an komplexere Stücke heranwagen.
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Du kannst dich unten auf dieser Seite bei Zapiano gebührenfrei anmelden und bekommst im Anschluss eine Probelektion im Noten lernen kostenlos zugesandt. Du hast auch die Möglichkeit, mir dafür eine E-Mail zu schreiben. In unseren Kursen erwarten dich übrigens auch kostenlose Klaviernoten. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wirf einen Blick in das Online-Feedback meiner Kunden. Mit unserem PianoImprovisations-Kurs z. B. wirst du schon bald in der Lage sein, Songs wie beispielsweise „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens auf dem Klavier zu begleiten.
Neben dem umfangreichen Kursmaterial kannst du von mir auch online Hilfe und Tipps erhalten, wenn du Fragen hast. Nutze dafür einfach das Eingabefeld direkt unter der Lektion, schreib mir eine Mail oder stelle deine Fragen live in einem meiner regelmäßigen Live Piano Coachings. Du siehst, meine Kurse zum Noten online lernen sind sehr interaktiv gestaltet. Nur so ist das Lernerlebnis für beide Seiten zufriedenstellend.