In diesem Live Piano Coaching mit Sven Haefliger geht’s um das Thema: Klavier üben vs. Klavier spielen. Schau dir hier die Aufzeichnung vom Montag, 19. September 2022 an 🙂
Wie immer war auch dieses Live Piano Coaching interaktiv gestaltet, d. h. die Schüler konnten live ihre Fragen stellen. Wenn auch du das nächste Mal live dabei sein möchtest, dann kannst du dich hier eintragen. Dann wirst du vor dem nächsten Termin per E-Mail informiert. Unter dem Link findest du auch weitere interaktive Live Piano Coachings.
Kleiner Hinweis: Es gab ein kleines technisches Problem 🙂 Du siehst diesmal meine Hände am Piano nicht, jedoch habe ich versucht, alles so klar wie möglich zu erklären, auch ohne Hände.
Falls das Video bei dir nicht starten sollte, dann klicke einfach hier drauf.
Timeline
04:58 Begrüßung und News, PianoStarter 3 bald verfügbar
07:40 heutiges Thema: Klavier üben vs. Klavier spielen
10:02 Sven spielt Friends for Life aus dem PianoStarter 3
12:31 Fragen der Zuschauer
12:56 Sven erklärt, wie man mit falschen Tönen beim Live-Spiel umgeht
15:14 Sven demonstriert, wie man trotz Fehlern locker weiterspielt
15:48 die 4 Tricks, wie man trotz Fehlern weiterspielt
22:21 Tricks für Anfänger am Beispiel von Drops aus dem PianoStarter 1
26:22 Fragen der Zuschauer, Tricks zum Auswendiglernen eines Leadsheets
30:41 Sven spielt Friends for Life aus dem PianoStarter 3
32:09 Tipps zur Klavierbegleitung
39:25 Abschließende Fragen und Tipps zum Thema „Üben vs. Spielen“
Klavier üben vs. Klavier spielen
Herzlich willkommen zu einem weiteren Live Piano Coaching 🙂
Es ist schon eine Weile her, seit ich zuletzt live war. Es ist seitdem viel im Hintergrund passiert. Wir haben den PianoStarter 3 produziert und sind gerade dabei, diesen fertigzustellen. Den PianoStarter 3 kannst du ab Ende Oktober monatlich buchen. Wir empfehlen dir vorher die Kurse PianoStarter 1, PracticeKit, PianoStarter 1 Songs, und PianoStarter 2 abzuschließen.
Im PianoStarter 3 schauen wir uns zusammen alle Tonarten mit den jeweiligen Tonleitern und Akkorden an. Das ist irre viel Material. Dazu haben wir wieder Eigenkompositionen in den verschiedenen Tonarten mit drin. Diese schauen wir uns jeweils ganz vertieft an.
Mein Thema heute: Klavier üben vs. Klavier spielen
Zum heutigen Thema: Es geht um „Klavier üben vs. Klavier spielen“. Da gibt es tatsächlich einen Unterschied und ich habe festgestellt, dass die meisten meiner Schüler versuchen, das Spielen und Üben miteinander zu verbinden. Ich empfehle allerdings, beide Prozesse voneinander zu trennen.
Um euch zu erklären, wie ich das „Klavier spielen“ (im Gegensatz zum „Klavier üben“) verstehe, folgendes Beispiel: Früher habe ich regelmäßig bei Hochzeiten Klavier gespielt. Da musst du sofort loslegen und auf die erste Note korrekt spielen, sobald dein Einsatz kommt. Besonders wenn man da als Solopianist tätig ist, steht man ziemlich unter Druck, weil man natürlich jede einzelne Note von dem hört, was du spielst und der Fokus nur auf dem Klavier liegt. Es gibt übrigens kaum einen Pianisten, der live keine Fehler spielt. Das ist also ganz normal bei dem ganzen Druck einer Live-Aufführung.
Ich bin mir also bewusst: wenn ich live spiele, dann ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass ich auch mal einen Fehler spiele. Es geht also prinzipiell nicht darum, „keine Fehler zu spielen“.
Viel wichtiger ist es, dass man weiß, wie man reagiert, wenn man ein paar fehlerhafte Noten spielt. Und da habe ich folgenden Tipp für dich:
Du kannst den Fehler locker überspielen. Spiele einfach weiter. Hör dir gerne mal oben im Video ab Minute 15:14 an, was passiert, wenn man einfach weiter spielt. Fällt dir der Fehler noch auf? Vermutlich nicht. Folgende Tricks habe ich angewendet, damit meine Fehler nicht auffallen:
1. Verinnerliche die Tonart

Du solltest die Tonart deines Stückes wirklich verinnerlicht haben. Das bedeutet auch, dass du alle Stufenakkorde in allen Umkehrungen kennst. Auch die Kirchentonleitern dazu solltest du sofort spielen können. Ohne zu überlegen.
Sobald du diese Grundlagen verinnerlicht hast, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du einen Fehler spielst.
2. Lerne die Akkordfolge auswendig
Du solltest auch die Akkordfolge deines Stückes auswendig wissen.
3. Überblicke, wo deine Akkorde sind

Du solltest wissen, wie du deine auswendig gelernten Akkorde drückst und wo du sie auf der Klaviertastatur findest.
4. Bleibe in der Pulsation

Lass dich von deinem Fehler nicht aus der Pulsation bringen. Schau, dass deine linke Hand immer im Takt bleibt. Das gibt deinem Stück die nötige Stabilität.
Sobald du ein Stück also tatsächlich spielen „kannst“, solltest du es nicht mehr üben, sondern spielen. Bleibe dazu immer in der Pulsation und in deinen Akkorden und „übe“ es auch, weiterzuspielen, auch wenn sich mal ein Fehler einschleicht.
Wenn du alle diese 4 Tipps berücksichtigst, dann kann schon fast nichts mehr passieren. Probier es für dich mal in deiner nächsten Übesession aus. Bis zum nächsten Mal 🙂