Klavier spielen ohne Noten? Ist das überhaupt möglich?
Wenn ja, wie kann man das lernen? Muss man dazu besonders talentiert sein?
Du siehst hier eine Aufzeichnung des Live Piano Coachings.
Schau dir hier unsere anderen Interaktiven Live Piano Coachings an und lass dich vor dem nächsten Termin per E-Mail informieren.
Live Piano Coaching “Klavier spielen ohne Noten”
00:35 Einführung in das heutige Thema
05:00 News
09:27 Start des Hauptthemas
13:10 Gedanken zum freien Klavierspiel
15:00 Was bedeutet “freies Klavierspiel”?
16:20 Beantwortung von Fragen aus dem Live-Chat
21:00 Vorstellung der Zapiano®Methode
22:35 Harmonik
29:00 Pulsation – Rhythmik
31:30 Beantwortung von weiteren Fragen aus dem Live-Chat
37:45 Melodik
40:30 Melodie-Spiel mit Viertel-Noten
44:45 Erweiterungen für Fortgeschrittene
49:30 Beantwortung von weiteren Fragen aus dem Live-Chat
50:50 Begleitung – Arpeggios – Melodie
54:15 Spiel mit einer neuen Akkordfolge
58:36 Abschließende Beantwortung von Fragen aus dem Live-Chat
Klavier spielen ohne Noten – wie soll das gehen?
Du fragst dich, wie Klavier spielen ohne Noten gehen soll? Hartnäckig hält sich bis heute das Gerücht, dass man erst einmal Klaviernoten lesen lernen muss, um richtig Klavier zu spielen. Das ist nur zum Teil richtig, in diesem Blog erfährst du mehr darüber.

Beim klassischen Klavierspiel braucht es nach wie vor Noten
Für das klassische Klavierspiel muss man Klaviernoten lesen können, ja. Werke von Chopin, Beethoven und Mozart sollte man mithilfe von Noten erlernen. Die Komponisten hatten eine exakte Vorstellung davon, wie man ihr Stück zu interpretieren hat. Nebst den Noten gab’s auch viele zusätzliche Angaben ob man das Stück z.B. leise, lebending oder langsamer zu spielen hat.
Noch dazu muss man auch Folgendes bedenken: Die klassischen Komponisten hatten keine anderen Möglichkeiten als ihre Musik in Notationen festzuhalten. Die technischen Optionen, die wir heute hatten, gab es damals noch nicht. Wollte jemand wie Mozart seine Kompositionen festhalten, dann blieb ihm nichts anderes übrig, als sie Note für Note auszuschreiben. Heute würde man vielleicht einfach das Smartphone nehmen und das Stück auswendig auf den Tasten spielen und per Audio aufnehmen. Aber damals war dies einfach nicht möglich. Zumindest eine einfache Akkordfolge musste ausnotiert werden, denn diese bildet die Basisstruktur eines jeden Stücks.
Nur schon anhand gewisser Akkordfolgen wirst du z.B. ein Stück erkennen, obwohl du die Melodie noch gar nicht gehört hast.

Beim modernen Klavierspiel gelten andere Regeln bzgl. den Noten
Das ist im modernen Klavierspiel ganz anders. Hier ist mehr Raum für eigenes Gestalten, sei es eine Improvisation, oder einfach die völlig andere Interpretation eines Stücks. Du kannst dies locker auch selber mal überprüfen. Such einfach mal im Internet nach “Autumn Leaves Piano” oder so ähnlich und du wirst eine Vielzahl an Interpretationsmöglichkeiten finden. Haben diese alle nach Noten gelernt? Wohl kaum, da gelten andere Gesetzte.
In diesem ob genannten Beispiel können Noten sogar kontraproduktiv sein. Denn wenn ein Jazz Pianist wie z.B. Kenny Barron etwas spielt und man würde davon eine Transkription anfertigen und diese dann Note-für-Note nachspielt würde es sich kaum richtig anhören. Einfach weil Jazz, Pop, Blues etc. keine geschriebene Musik ist. Es wird zwar vielfach zu Demonstrationszwecken eine Transkription angefertigt, das eigentliche Original ist jedoch immer die Aufnahme, niemals das Notenblatt.
Zunächst ist einfach wichtig, dass du die Akkorde auswendig kannst. Egal um welches Stück es sich handelt. Von da aus, spielst du dann die Melodie mit. Und tastest dich langsam an das Stück heran. Die Vorgehensweise wie man etwas lernt ist einfach eine andere als beim klassischen Klavierspiel.

Klavier spielen ohne Noten: diese Stars spielen nicht ab Blatt
Es gibt zahlreiche Beispiele von Musikern, die keine oder weniger gut Klaviernoten lesen. Natürlich sind dies immer die “nicht klassischen” Pianisten. Denn ihr Fokus beim Musik machen liegt auf einem ganz anderen Bereich. Elton John z.B. ist ein begnadeter Songwriter. Seine Stärke ist es Stimmungen zu kreieren, Gefühle zu transportieren, Texte zu verfassen und diese zusammen in einen coolen Song zusammenfliessen zu lassen.
Oder hast du ihn schon einmal irgendwo gesehen wie er ein Notenblatt vor sich hat und Note-für-Note dies vorträgt?
Hans Zimmer ist einer der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Filmmusik-Komponisten. Er hat keine klassische Musik Ausbildung und ist vermutlich auch kein Genie im Noten lesen. (so genau weiss man dies ja nicht, aber er hat sich offensichtlich darauf spezialisiert Bilder mit Sounds zu versehen um den Film viel intensiver zu gestalten)
Weitere bekannte Musiker, welche wenig mit Noten lesen zu tun haben:
- Stevie Wonder (offensichtlich),
- Eric Clapton,
- Paul McCartney und
- Alisha Keys
- Bruce Hornsby
… und viele viele andere.

Woran orientiert man sich ohne ein Notenblatt?
Aber wie soll das gehen? Man muss doch auf irgendeine Weise ablesen können, was man spielen soll. Dafür gibt es eine Lösung, das sogenannte Leadsheet. In diesem wird vereinfacht die Melodie und/oder der Text eines Songs notiert und die Akkorde dazu geschrieben. Man legt einfach keine konkreten Instrumentierungen der Songs mehr fest. Diese Art der Notation ist unter Pop- und Rockmusikern sehr verbreitet. Nicht nur, dass es weniger Arbeit als eine klassische Notation macht. Es lässt einfach auch viel mehr Platz für Interpretation und Improvisation – und dies ist auch gewollt so. Die Kreativität des Spielers soll so richtig zum Vorschein kommen. Und wo man mehr Freiraum lässt, da kann neues entstehen.
Hier habe ich dir zum Thema frei Klavier spielen noch in kurzer und knapper Form notiert, welche Punkte zu beachten sind.
Auch mit Zapiano® kannst du spielerisch lernen, zu improvisieren. Probiere dazu einfach unseren Kurs Piano Improvisations aus 🙂
Mit oder ohne Noten? Du hast die Wahl

Hast du dennoch Lust, Noten zu lernen? Vielleicht hast du auch mal selbst versucht, autodidaktisch Noten zu lernen? Beides ist bei Zapiano® möglich, sowohl ein Klavierkurs ohne Noten als auch das Klavierspielen nach Gehör. Unsere Klavierkurse sind ganzheitlich gemäß der Zapiano®Methode gestaltet. Das heißt, dass wir alle unsere Sinne miteinbeziehen.
Das Tasten, das Sehen, das Hören, das Fühlen und das Verstehen.
Durch diese ganzheitliche Herangehensweise fällt es uns viel leichter, das Gelernte zu verinnerlichen. Und wir prägen uns die Lektionen viel besser ein. Würde man z. B. Klavier nur nach Noten lernen, dann würde man nur einen Sinn, nämlich das Lesen über die Augen ansprechen. Und dadurch vergisst man leichter. Nicht so beim ganzheitlichen Lernen mit allen Sinnen 🙂
Auch mal nach Gehör spielen

Beim Spielen nach Gehör musst du übrigens nicht Besitzer vom absoluten Gehör sein. Bei Zapiano® lernst du Schritt für Schritt, wie du dich den Stücken mit dem Gehör annäherst. Popsongs nach Gehör zu lernen, das schauen wir uns später im Kurs Pop Songs an. Stücke nach Akkorden zu lernen, ist eine weitere Möglichkeit. Du siehst: Bei Zapiano® hast du einfach unendlich viele Möglichkeiten.
Zu Beginn empfehlen wir allerdings erst einmal unseren Erfolgskurs Piano Starter 1. Da bist du sowohl als Anfänger als auch als Wiedereinsteiger gut aufgehoben. Hier schauen wir uns erst einmal die Grundlagen des ganzheitlichen Klavierspiels an. Lektion für Lektion gehen wir dann zum nächsten Schritt.
So hörst du dich an wenn die Akkorde und vor allem die Tonleitern verinnerlicht hast.
Wenn du noch mehr über dieses Thema wissen möchtest, dann schau dir den zweiten Teil an von “Klavier spielen ohne Noten – Teil 2”