Möchtest du unabhängig Klavier spielen lernen? Super – ich kann dir aus Erfahrung bestätigen, dass dies ein lohnenswertes Unterfangen ist. Ich war selbst jahrelang als Autodidakt unterwegs – d. h. ich habe mir das Klavierspiel zunächst auch selbst beigebracht. Dabei lauern einige Stolperfallen, die es zu vermeiden gilt. Deswegen möchte ich dir zum Thema Klavier selbst lernen ein paar Tipps geben.
1. Überfordere dich nicht
Als Klavieranfänger hast du im Moment noch keinen Überblick davon, was es heißt, Klavier spielen zu lernen. Wenn du einen Pianisten hörst, der dich inspiriert, kannst du dir sicher sein, dass dieser viele Jahre geübt hat, um so zu spielen. Das geht nicht von heute auf morgen. Klavier selbst lernen bedeutet somit: Du bist dein eigener Lehrer. Dein eigener Chef. Dein eigener Coach.
Auch wenn du gern sofort Klavierlieder spielen möchtest, die dir gefallen: Lern zunächst die Grundlagen und baue in der Folge schrittweise darauf auf. Dann wird dir später vieles leichter fallen.

2. Unterscheide zwischen Üben und Spielen
Klavier spielen muss Spaß machen! Ein oft gehörter Satz, der beim Klavierspiel jedoch nur bedingt zutrifft. Stell dir vor, du möchtest etwas können, doch es funktioniert nicht. Ständig stolperst du und machst Fehler. Ja, sie gehören dazu! Doch wie spaßig ist das?
Die Freude daran kommt noch, das garantiere ich dir. Wenn du die Grundlagen erst einmal verinnerlicht hast, kannst du darauf aufbauen. Sobald du folgende Prinzipien verstanden hast, kannst du diese immer wieder verwenden:
- Akkorde und deren Umkehrungen,
- den Zusammenhang zwischen Tönen und Akkorden,
- korrekte Fingersätze,
- beidhändiges, unabhängiges Spiel.
Musik machen ist wie das Erlernen einer Sprache. Je mehr Wörter du kennst, desto leichter fällt es dir, dich ausdrücken. Du musst dann nicht jedes Mal von Neuem ein Lexikon aufschlagen, sondern sprichst frei. Beim Klavierspiel ist es ganz ähnlich.
Deshalb: Da du Klavier selbst lernen möchtest, ist eine gute Selbstorganisation wichtig. Unterscheide in der Zeit, die du dir zum Klavier üben nimmst, klar zwischen Spielen und Üben. Beim Üben spielst du Dinge, die du noch nicht gut kannst. Diese erfordern deine ganze Aufmerksamkeit. Achte genau darauf, an welchen Stellen die Fehler passieren. Fehlerquellen können sein:
- zu hohes Tempo,
- falsche Fingersätze,
- zu schwieriges beidhändiges Spiel,
- Rhythmen, die du noch nicht kennst oder
- Akkorde, die dir noch Mühe bereite.
Natürlich sind das nur grobe Angaben. Doch da du unabhängig Klavier lernen möchtest, musst du längerfristig in der Lage sein, deine Fehlerquellen selber aufzuspüren.

3. Der Spaß kommt beim Spielen
Manchmal kann es gut sein, dass du mit dem unabhängigen Lernen etwas überfordert bist. Das gehört dazu. Je mehr zu erkennst, was du noch nicht kannst, desto größer wird das Gefühl der Unzulänglichkeit. Aber entspann dich und vergleiche dich nicht mit anderen, sondern nur mit dir selbst. Wie war es, als du ganz am Anfang die ersten Tasten gedrückt hast? Wenn du dran bleibst, wirst du schon nach wenigen Wochen einen Unterschied feststellen. Wenn du einfach ein bisschen deine Seele baumeln lassen willst, dann spiel nur Dinge, die du schon kannst und genieß es. Auch wenn dabei mal ein Fehler passiert, spiel einfach weiter. Das machen die Profis genauso. Je früher du das verinnerlichst, desto besser.
Merke:
- Beim Üben korrigierst du die Fehler.
- Beim Spielen spielst du einfach weiter.
Und solltest du dir doch mal unsicher sein, dann trete mit uns in Kontakt. Wir legen viel Wert auf Interaktion mit unseren Schülern. Teile und deine Anregungen und Wünsche einfach mit. Oder filme dein Klavierspiel und lade es in einer unserer geschützten Gruppen hoch, um Feedback zu erhalten.