Personen wie Joey Alexander stellen unsere Welt immer wieder auf den Kopf. Denn die Frage scheint unentwegt Jung und Alt zu interessieren: Bin ich talentiert? Wie viel Talent muss man haben, um gut Klavier zu spielen? Nun meine kurze und ehrliche Antwort dazu: Talent ist völlig überbewertet. Wer nur für den Hausgebrauch oder einfach mit anderen zusammen Musik machen möchte, braucht einfach Spaß, Übung und ein bisschen Ausdauer. Nur wer sich selbst auf großen Bühnen sieht oder Musikgeschichte schreiben möchte, der sollte mit etwas mehr Talent gesegnet sein.

Vor allem in der Welt der klassischen Klaviermusik gibt es immer wieder solche Ausnahmeerscheinungen. Junge Kinder, die ganze Werke auswendig lernen und diese dann mit viiiiel Fleiß auch öffentlich vortragen können. Ein Talent, das sicherlich auch unglaublich viel Disziplin verlangt.
Im Jazz sieht das anders aus: Bis unlängst war ich der Meinung, dass es einfach eine „gewisse Reife“ und Erfahrung braucht, um wirklich Jazz spielen zu können. Denn da sind die meisten Stücke nicht fest vorgegeben, sondern es wird nach Gehör/Gefühl/Erfahrung/gelernter Fertigkeit gespielt. Und das kann eine jüngere Person eben noch nicht – liegt ja in der Sache der Natur. Dachte ich bis vor Kurzem.
Joey Alexander: Das Wunderkind der Jazzmusik
Aber ich lag weit daneben … tatsächlich versetzt derzeit ein Kind die ganze Fachwelt in Verzückung und grenzenloses Erstaunen: Joey Alexander, ein 11-jähriger Junge aus Indonesien. Mehr gibt’s gar nicht zu sagen, schaut euch die Videos einfach selbst an. Hört und staunt.
Eine Dokumentation über den Wunderknaben Joey Alexander.