Hast du dich schon einmal gefragt, seit wann es eigentlich Tasteninstrumente gibt? Wir sind der Frage mal nachgegangen und haben dazu einen Artikel mit allen wichtigen Infos verfasst.
Die Tasteninstrumente und ihre Entwicklung
Musikinstrumente gibt es schon ziemlich lange. Menschen spielten bereits vor etwa 40.000 Jahren auf Flöten. Schlaginstrumente wie Trommeln respektive ihre Vorformen gibt es ebenfalls schon seit der Steinzeit. Tasteninstrumente gibt es allerdings erst seit dem Mittelalter.

Das erste Tasteninstrument: Die Orgel
Das erste in Erscheinung getretene Tasteninstrument ist die Orgel.
Eine Orgel kennt man auch heute noch. Aber die damalige Orgel sah da noch etwas anders aus, als die Exemplare, welche man mittlerweile so kennt.
Die damaligen Orgeltasten waren breiter. Man drückte nicht wie heute mit den Fingern auf die „Tasten“, sondern mit der ganzen Faust. Zuerst gab es sperrige Handschieber, welche durch gewichtige Hebel ersetzt wurden. Erst danach kamen die Tasten.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wichen dann die breiteren Orgeltasten den schmaleren. Darauf konnte man gleich viel besser spielen. Das sind die Tasten, welche man von den heutigen Tasteninstrumenten her kennt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde die Orgel zu einem beliebten Tasten- und Blasinstrument.

Das Clavichord
Gegen Ende des Mittelalters wurden dann zunehmend Saiten mit Tasten kombiniert. So entstand das sogenannte Clavichord, welches im Zeitalter des Barock sehr populär war. Nicht nur vom Namen her ähnelt es unserem heutigen Klavier. Es war auch ähnlich gebaut. Sein Klang war jedoch vergleichsweise noch etwas dünner und leiser.
Cembalo, Spinett und Virginal
Vielleicht kennst du auch das Cembalo? Es ist ein weiteres beliebtes Tasteninstrument und entstand vermutlich im 15. Jahrhundert in Italien. Es hat meistens ein bis zwei Manuale. Beim Drücken der Tasten bewegen sich die Federkiele, welche wiederum die Saiten zupfen. Dabei liegen die Saiten parallel zu den Tasten, wie du es zum Beispiel vom Hammerflügel kennst.
Weitere Arten des Cembalos sind das Spinett und das Virginal. Diese sind kleiner gebaut und verfügen meist nur über ein Manual mit vier Oktaven. Cembalos nutzte man größtenteils zum Musizieren zu Hause. Sie waren daher oft regelrechte Kunstwerke. Immerhin mussten sie zur Inneneinrichtung passen.

Das moderne Klavier
Dem Cembalo mit seinem wunderbar zarten Klang fehlte jedoch die Ausdruckskraft, wie man es etwa von Streichinstrumenten her kannte. Mit Dynamik war es beim Cembalo nicht weit her. Da fehlte noch ein Instrument, welches dem gerecht werden konnte.
Es war dann der italienische Cembalo-Bauer Bartolomeo Cristofori, welcher zu Beginn des 18. Jahrhunderts das erste richtige Klavier baute. Es hatte einen großen Dynamikbereich und Cristofori nannte es auch danach: „Tasteninstrument, das fort und piano spielt“, kurz: „Fortepiano“.
Die Art und Weise, wie man hier den Ton erzeugte, war revolutionär. Eine Taste betätigte ein Filzhämmerchen, welches wiederum auf eine Saite schlug. Gleichzeitig gab es einen „Rückmechanismus“, der das Hämmerchen wieder zurückzog, damit es nicht an der Saite bleibt. Dadurch wird diese nicht gedämpft und es ergibt sich der Klang, wie wir es vom modernen Klavier her heute noch kennen.
Hier findest du weitere Informationen zum modernen Klavier.