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Was ist das Spezielle an Filmmusik?

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Weil fast jeder regelmäßig Filme schaut, bist auch du sicherlich schon einmal auf sie aufmerksam geworden: die Filmmusik. So gibt es mittlerweile immer mehr Fans von Filmmusik und viele Melodien aus Filmen sind bei Klavierschülern sehr beliebt.

Also: Was ist das Spezielle an Filmmusik? Filmmusik, auch bekannt als Soundtrack, Score oder Filmmusikscore, spielt eine entscheidende Rolle in der Filmproduktion und hat einige spezifische Eigenschaften und Funktionen, die sie von anderen Musikformen unterscheiden.

Aber was genau sind diese Eigenschaften und Funktionen, die an der Filmmusik so besonders sind? Lies einfach weiter, wir erklären dir, wo die entscheidenden Unterschiede liegen und haben auch noch ein paar Beispiele für herausragende Filmmusik für dich.

Filmmusik ist beliebt bei Klavierschülern.

Was macht Filmmusik so besonders?

Filmmusik ist nicht nur dafür da, einen Film zu begleiten. Sie kann noch viel mehr. Lies hier, was Filmmusik so besonders macht.

Unterstützung der Handlung

Filmmusik wird komponiert, oftmals am Klavier, um die Handlung eines Films zu unterstützen. Sie hilft, die Emotionen und die Atmosphäre einer Szene zu verstärken, und kann subtil auf wichtige Handlungselemente hinweisen.

Charakter- und Themendarstellung

Häufig verwendet die Filmmusik bestimmte Themen oder Motive, um Charaktere oder Ideen im Film darzustellen. Zum Beispiel kann ein wiederkehrendes musikalisches Thema verwendet werden, um einen bestimmten Charakter oder eine bestimmte Beziehung im Laufe des Films zu kennzeichnen.

Schaffung von Spannung und Stimmung

Durch den Einsatz von Musik kann ein Filmemacher Spannung aufbauen, Frieden vermitteln, Aufregung erzeugen oder eine Vielzahl anderer Emotionen hervorrufen. Die Musik wird oft genau auf die visuellen Elemente abgestimmt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Leitmotiv-Technik

Einige Filmmusikkomponisten verwenden Leitmotiv-Techniken, bei denen bestimmte musikalische Themen oder Motive mit bestimmten Charakteren, Orten oder Ideen verbunden sind. Diese Technik kann verwendet werden, um den Zuschauer durch die Handlung zu führen.

Genre-Spezifische Stile

Filmmusik wird oft an das Genre des Films angepasst. Zum Beispiel könnte ein Action-Film eine aufregende, temporeiche Musik haben, während ein romantischer Film eher sanfte und emotionale Musik haben könnte.

Integration mit Sound Design

Filmmusik wird oft eng mit dem gesamten Sound Design des Films verknüpft, einschließlich Soundeffekten und Dialog. Diese Integration trägt dazu bei, eine kohärente und immersive Klangerfahrung zu schaffen.

Globale Einflüsse

Filmmusik kann eine breite Palette von Musikstilen und Instrumenten aus der ganzen Welt einbeziehen, um bestimmte Orte oder Kulturen darzustellen.

Adaptivität

Filmmusik muss oft flexibel sein, um sich den Anforderungen des Films anzupassen, einschließlich Schnittänderungen, Tempo des Films und die Notwendigkeit, bestimmte Emotionen im Einklang mit der visuellen Darstellung zu kommunizieren.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Filmmusik nicht nur als Begleitung dient, sondern ein integraler Bestandteil des Filmemachens ist. Sie agiert auf komplexe Weise mit der Handlung, den Charakteren und der visuellen Ästhetik, um ein vollständiges und emotionales Erlebnis für den Zuschauer zu schaffen.

Komponisten der Filmmusik wissen, was sie tun …

Soweit zur Theorie – nun aber für uns Musiker & Pianisten 🙂 Natürlich wissen die Filmkomponisten genau Bescheid, welche Bestandteile welche Art von Emotion auslöst. Mit Bestandteilen ist gemeint:

und dies dann noch angereichert mit einer unendlichen Fülle an Klangfarben und verschiedenen Tempi …

Also eigentlich alles, was die Musik hergibt. Da ist alles erlaubt – solange es die Botschaft des Films unterstützt.

Dies hat nichts mit persönlichem Geschmack zu tun, denn wenn wir z. B. eine Prime und eine kleine Sekunde abwechselnd spielen, dann löst diese bei niemandem Wohlbehagen und Entspannung aus. Probiere es einfach mal bei dir aus auf dem Piano, spiele die Töne „c“ und „db“ abwechslungsweise in einem tiefen Register … na … ? Kommt es dir bekannt vor?

Ja, es ist das Thema aus dem Film „Der weiße Hai“ 🙂

Berühmte Filmmusik

Die Welt der Filmmusik ist unglaublich vielfältig und hat über die Jahre viele unvergessliche Melodien hervorgebracht. Einige der berühmtesten und anerkanntesten Filmmusiktitel sind:

  1. John Williams – „Star Wars (Main Theme)“ aus „Star Wars“
  2. John Williams – „Hedwig’s Theme“ aus „Harry Potter“
  3. Ennio Morricone – „The Good, the Bad and the Ugly (Main Theme)“ aus „Zwei glorreiche Halunken“
  4. Hans Zimmer – „Time“ aus „Inception“
  5. Maurice Jarre – „Lara’s Theme“ aus „Doktor Schiwago“
  6. John Barry – „James Bond Theme“ aus den „James Bond“-Filmen
  7. Vangelis – „Chariots of Fire (Main Theme)“ aus „Die Stunde des Siegers“
  8. Nino Rota – „The Godfather (Love Theme)“ aus „Der Pate“
  9. Howard Shore – „The Fellowship“ aus „Der Herr der Ringe“
  10. John Williams – „Jurassic Park (Main Theme)“ aus „Jurassic Park“
  11. Elton John & Tim Rice – „Circle of Life“ aus „Der König der Löwen“
  12. John Williams – „E.T. (Main Theme)“ aus „E.T. – Der Außerirdische“
  13. Max Steiner – „Tara’s Theme“ aus „Vom Winde verweht“
  14. John Williams – „Indiana Jones (Main Theme)“ aus den „Indiana Jones“-Filmen
  15. Bill Conti – „Gonna Fly Now“ aus „Rocky“

Für mich persönlich ist nach wie vor der „James Bond Soundtrack“ etwas vom Größten. Bei jedem Film kommt diese „Line Chlié“ in Moll wieder vor, nur immer etwas anders. Es besteht eigentlich nur aus den Akkorden

Cm – Cmb6 – Cm6 – Cmb6

Natürlich lässt sich dies auch umdeuten, doch es geht primär hier nur um die Quinte, die sich chromatisch nach oben verschiebt. Wer erkennt dieses Thema nicht, wenn man ihm nur diese Akkordfolge spielen würde?

Der bekannteste Filmkomponist der letzten Jahrzehnte ist vermutlich Hans Zimmer. Mit Interstellar hat er aus meiner Sicht, den interessantesten Soundtrack abgeliefert. Ein Science-Fiction-Film angereichert mit Orgelmusik. Etwas unpassend und doch unterstützt dieser Soundtrack den Film dermaßen gut, dass man so richtig in das Geschehen eintauchen kann.

Jerry Goldsmiths Filmmusik

Übrigens: Mein persönlicher Favorit der Filmkomponisten ist jedoch der 2004 verstorbene Jerry Goldsmith. Vor allem sein Soundtrack zu „Basic Instinct“ in den 90er-Jahren ist bis zum heutigen Tag mein persönliches Highlight. Jerry Goldsmith hat jedoch die Filmwelt auch schon zu einem früheren Zeitpunkt wesentlich geprägt. Einige bekannte Auszüge aus seinem Schaffen sind:

  1. „Planet der Affen“ (1968) – Goldsmiths avantgardistische Musik für diesen Film war revolutionär und trug zur gespenstischen und fremdartigen Atmosphäre des Films bei.
  2. „Patton“ (1970) – Für diese Filmbiografie über General George S. Patton gewann Goldsmith den Oscar für die beste Originalmusik.
  3. „Star Trek: Der Film“ (1979) – Sein Hauptthema wurde später auch für die Fernsehserie „Star Trek: The Next Generation“ verwendet.
  4. „Rambo“-Reihe – Beginnend mit „Rambo: First Blood“ (1982) komponierte Goldsmith mehrere Soundtracks für die Filmreihe.
  5. „Das Omen“ (1976) – Für diesen Horrorfilm erhielt Goldsmith einen weiteren Oscar, diesmal für den besten Originalsong „Ave Satani“.
  6. „Mulan“ (1998) – Er arbeitete an der Instrumentalmusik für diesen Disney-Zeichentrickfilm.
  7. „Basic Instinct“ (1992) – Der Soundtrack dieses Films ist ebenfalls eines seiner bekannteren Werke.
  8. „Total Recall“ (1990) – Ein weiteres Beispiel für Goldsmiths Fähigkeit, komplexe und fesselnde Soundtracks für Science-Fiction-Filme zu komponieren.

Jerry Goldsmith war für seine Fähigkeit bekannt, unterschiedlichste Musikstile und -instrumente in seine Kompositionen zu integrieren, was ihm half, für jeden Film eine einzigartige und passende Klanglandschaft zu schaffen. Er wurde im Laufe seiner Karriere mit vielen Preisen ausgezeichnet und gilt als einer der größten Filmmusikkomponisten aller Zeiten.

Hier die ultimative Filmmusik: die Titelmelodie zu “Basic Instinct”

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