Die Zapiano® Methode – Eure Fragen, meine Antworten

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Die Zapiano®Methode – Eure Fragen, meine Antworten“ ist das Thema dieses Live Piano Coachings.
Was ist der Vorteil von ganzheitlichem Klavier spielen lernen? Was bedeutet eigentlich ganzheitlich? Lernt man da auch die Noten?
Schau dir hier die Aufzeichnung vom 31. August an 🙂

Falls das Video bei dir nicht starten sollte, dann klicke einfach hier drauf.

Timeline

04:06 Start des Live Piano Coachings
04:23 Begrüßung und News 
06:23 Freie Interpretation von „The River“
08:04 Neues Piano, Hybridpiano Kawai Novus NV 5
10:35 Vorstellung von Melanie, Was passiert, wenn man als Schüler ein Video teilt?
11:48 Neues zum JazzPiano Kurs, Holztastatur, Tipps zum Thema Klavier kaufen
15:41 Grundlegendes zur Zapiano®Methode
20:52 Tipps zum Klavier üben mit nur einer Hand
28:36 Entwicklung individueller Begleitmuster, Tipps zur Pulsation
34:09 Zapiano® als Ergänzung zu klassischem Klavierunterricht sinnvoll?
36:19 Was bedeutet Fingersatz?
40:33 Tipps zum Vereinfachen und zur Übepraxis
45:09 Sven zeigt, wie er übt
58:57 Tipps zum leisen Spielen der linken Hand
59:43 Abschlussworte und Verabschiedung

Die Zapiano®Methode. Was beim klassischen Klavierunterricht fehlt

Klavier nach Notenlernen Zapiano®Methode

Oftmals ist die erste Frage, die Schüler stellen folgende: „Lernt man bei Zapiano® auch Noten?“ – Viele von euch haben die Vorstellung, dass man automatisch ein Stück spielen kann, sobald man die Musiknoten dazu auf die Klaviertastatur bringen kann. Das ist aber nur teilweise richtig. Es trifft vor allem für die klassische Musik zu. Hier lernt man zum Großteil Spieltechnik, die man über Jahre hinweg entwickeln muss. Man braucht viel Geduld und Ausdauer, bis man auf einem Niveau ankommt, das wirklich gut klingt. Das Einüben eines Stückes sieht oft wie folgt aus: Man reproduziert, was man auf den Klaviernoten sieht. Aber man vergisst auch schnell, was man gelernt hat, vor allem, wenn das Notenblatt weg ist.

Viele klassische Pianisten, die schon jahrelang Klavier spielen, können nicht spontan etwas auf dem Klavier wiedergeben, ohne dabei auf Noten zu sehen. Diese Art des Klavierlernens ist also leider oft nicht sehr nachhaltig. Es liegt aber nicht an den Noten, es liegt vor allem daran, wenn man nur nach Noten lernt. Man sieht dies rechts in der Grafik. Das Auge nimmt die Noten wahr. Die Hände setzen um, was das Auge sieht. Allenfalls wird noch das Herz miteinbezogen, aber das Gehirn und das Gehör bleiben größtenteils außen vor, weil es kein Verständnis gibt und man nicht bewusst hinhört.

Was bei der Zapiano®Methode anders ist

Ganzheitlich Klavier spielen Zapiano®Methode

Wir bei Zapiano® lernen natürlich auch mit Noten. Aber wir lernen auch das, was sich die allermeisten Erwachsenen wünschen am Klavier zu lernen:

Dabei schließen sich Noten und freies Klavierspiel nicht aus. Beides ergänzt sich optimal. Oftmals arbeitet man im Jazz- und Pop-Bereich auch mit sogenannten Leadsheets. Diese bilden eine vereinfachte Form der Notation eines Songs. Man beschränkt sich hier oftmals auf die Akkordfolge und das Tempo. Dadurch hast du einen größeren kreativen Spielraum, weichst aber von der Grundstruktur des Stückes nicht ab. Dadurch, dass wir zusätzlich auch wirklich in der Tiefe verstehen lernen, was musikalisch in einem Stück passiert, erinnern wir uns auch viel besser daran. Das Stück bleibt hängen. Insgesamt betrachtet lernst du durch die Zapiano®Methode also ganzheitlich Klavier spielen, und zwar

  • kreativ
  • strukturiert und
  • nachhaltig

Wenn du das erst einmal verstehst, ist es für dich ein Leichtes, dich einfach ans Klavier zu setzen und mal spontan etwas zu spielen oder über ein bestehendes Stück zu improvisieren. Durch deine Grundkenntnisse wird es einfach fließen, ohne dass du viel darüber nachdenken musst. Und das ist das besondere an der Zapiano®Methode.

Tipps zum Üben mit nur einer Hand

Akkorde lernen Zapiano®Methode

Manchmal ist man in der Situation, dass man mit einer Hand nicht spielen kann. Beispielsweise durch einen Tennisarm, eine Sehnenscheidenentzündung oder sogar durch einen Bruch. Mal angenommen, du hast zum Üben nur die rechte Hand zur Verfügung. Was kannst du also üben, damit du dich weiterentwickelst, aber es dir trotzdem nicht langweilig wird?

Du könntest zum Beispiel mit einer einfachen Akkordfolge anfangen und Arpeggios üben. Nehmen wir G – D – Em. Es gibt unterschiedliche Arten, wie du eine solche Akkordfolge üben kannst. Nehmen wir erst einmal nur die Seite Harmonik in Verbindung mit deinem Verstand. Du überlegst dir dann: Was sind eigentlich die einzelnen Akkordtöne? Bei G-Dur sind das g, b, d, bei D-Dur sind es d, fis, a, bei e-Moll sind es die Töne e, g, b.

  • G = g, b, d
  • D = d, fis, a
  • Em = e, g, b

Auf diese Information solltest du auf Knopfdruck zugreifen können. Denn alles Weitere, was mit Harmonielehre zu tun hat, macht nur Sinn, wenn man diese Basics so verinnerlicht hat, dass man sie sofort abrufen kann. Sonst wird man nie in den Genuss kommen, etwas frei und flüssig spielen zu können. Der Denkprozess wird einen immer wieder ins Stocken bringen. Schau dazu gerne mal in unseren Kurs Chords&Scales rein.

Wenn du nun ins Spielen kommen möchtest, dann kannst du die drei Akkorde G – D – Em zunächst erst einmal in der Grundstellung greifen. Anschließend kannst du versuchen, die Akkorde auch in Umkehrungen zu spielen. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Du kannst mit dem ersten Akkord G entweder in der Grundstellung, in der 2. Umkehrung oder in der 1. Umkehrung beginnen. Vielleicht hast du auch schon einmal etwas von dem „Gesetz des nächsten Weges“ gehört. Dieses entscheidet darüber, in welcher Umkehrung du den Anschluss-Akkord dann möglichst spielen solltest, damit es schön klingt und die Töne möglichst nah beieinander liegen.

  • G (Grundstellung), D (1. Umkehrung), Em (1. Umkehrung)
  • G (2. Umkehrung), D (Grundstellung), Em (2. Umkehrung)
  • G (1. Umkehrung), D (2. Umkehrung), Em (2. Umkehrung)

Im Kurs PianoStarter 1 gehe ich genau auf das Thema Umkehrungen ein und erkläre dir, wie du beim Spielen von Akkorden mit Umkehrungen am besten vorgehen kannst.

Dieses Prinzip kannst du auf jedes Stück anwenden, das dir gut gefällt. Suche dir die Akkorde zum Stück heraus und spiele sie erst einmal in der Grundstellung und anschließend in verschiedenen Umkehrungen. Das ist wirklich eine super Übung, die du auch nur mit der rechten Hand alleine machen kannst.

Nimm die Pulsation hinzu

Harmonie Rhythmik Verstand Zapiano®Methode

Um die Übung noch weiter zu variieren, kannst du noch zusätzlich zur Harmonik den Kreis „Rhythmik“ mit aufnehmen und diese miteinander kombinieren. Wenn du etwa einen Dreiviertel-Takt hast, kannst du die einzelnen Akkorde arpeggieren und Achtel-Arpeggios spielen. Achte darauf, dass es möglichst flüssig klingt. Du kannst die einzelnen Akkorde und Umkehrungen dann auch noch Oktavieren und Arpeggios mit den 4 Tönen spielen. Dies erkläre ich im Kurs PianoStarter 2 ausführlich.

Jetzt kannst du deiner Kreativität am Klavier freien Lauf lassen und ein bisschen mehr in der Rhythmik variieren. Du kannst Arpeggios einbauen, oder auch mal zwei Akkordtöne zusammen anschlagen, sodass sich unterschiedliche Intervalle bilden. Das Ziel ist, dass du aufmerksam und achtsam bist, mit dem, was du spielst und dich nicht zu sehr überforderst. Dass du deinen Verstand eventuell überlastest, kannst du daran merken, dass du aus dem Fluss kommst und nicht mehr „in time“ bist.

Begleitmuster individuell mit Pulsation gestalten

„Wie kann man individuelle Begleitmuster entwickeln?“ – Ich empfehle immer für 2 oder 4 Takte ein Begleitmuster beizubehalten und dann das Muster z. B. vom Rhythmus her für die nächsten 2 oder 4 Takte wieder zu wechseln. Achte dabei auch darauf, dass du Passagen einbaust, in denen nicht so viel passiert, damit sich der Klang schön entfalten kann. Denn dann bekommt die Musik Raum und sie beginnt zu atmen.

Zapiano®Methode als Ergänzung zu klassischem Klavierunterricht

Oft wird gefragt, ob man mit Zapiano® den klassischen Klavierunterricht ergänzen kann. Es ist schwierig. Gerade beim Klavier lernen nach der russischen Klavierschule, welche sich stark an dem Klavierspielen nach Noten orientiert. Die Zapiano®Methode ist wie oben schon erklärt eine ganzheitliche Methode, welche dir den Raum gibt, etwas mehr von den Noten gelöst spielen zu können. Du lernst zum Beispiel, wie du bekannte PopSongs spielen kannst, ohne dass du Note für Note alles exakt ablesen musst. Es kommt also ein bisschen auf deine Offenheit an und darauf, was du gerne am Klavier lernen möchtest. Wenn du interessiert bist, dann probiere Zapiano® auf jeden Fall einmal aus. Unten kannst du dich auch gerne für eine kostenlose Probelektion registrieren.

Was bedeutet Fingersatz?

Fingersatz bedeutet, dass du unterschiedliche Anordnungen für die Finger hastAm Anfang haben die ersten fünf Töne der C-Dur Tonleiter jeweils genau einen zugehörigen Finger. Schauen wir uns die rechte Hand an, dann nummerieren wir diese folgendermaßen durch:

  • Finger 1 = Daumen
  • Finger 2 = Zeigefinger
  • Finger 3 = Mittelfinger
  • Finger 4 = Ringfinger
  • Finger 5 = Kleiner Finger

Finger 1 spielst du auf dem c, Finger 2 auf dem d, Finger 3 auf dem e, Finger 4 auf dem f und Finger 5 auf dem g.

Wenn du später anfängst, ganze Tonleitern zu spielen oder insgesamt in größeren Intervallen oder Tonabschnitten, die über eine Oktave hinaus gehen, dann ändern sich die Fingersätze wieder. Die Fingersätze sind anhand von kleinen Zahlen über den Noten notiert. Sie sollen dir helfen, einen möglichst angenehmen und sinnvollen Ablauf beim Greifen zu ermöglichen. Der Fingersatz ist also immer eine Empfehlung, mit welchem Finger du welche Klavier-Tasten am besten greifen solltest.

Tipps zum Vereinfachen und zur Übepraxis

Wie bekommt man es laut Zapiano®Methode hin, beide Hände zu koordinieren?

Ich empfehle immer einen systematischen Ansatz, wenn es um die Unabhängigkeit der Hände geht. Am Anfang ist es ratsam, beide Hände möglichst einfach zu halten. Starte am besten, indem du mit beiden Händen jeweils halbe Noten synchron zusammenspielst. Jetzt kannst du variieren. Mit der linken Hand nur halbe Noten, mit der rechten Hand durchgängig Viertelnoten. Wenn das noch zu schwierig ist, dann verringere das Tempo und zähle laut mit. Mache es so langsam, dass dein Verstand verarbeiten kann, was du da gerade spielst. Denn du kannst es nur so rasch ausführen, wie dein Verstand mitkommt. Wenn du das regelmäßig übst, dann wirst du es immer schneller und ohne nachzudenken spielen können.

Wie oft und wie lange soll ich üben? Und wie viel Technik?

Ich empfehle dir 3–4 Mal die Woche für 20–30 Minuten zu üben, um beim Klavier spielen lernen mit dem PianoStarter 1 gute Fortschritte zu machen. Übe im Zweifelsfall lieber in kurzen Sequenzen, in denen du konzentriert dran bist, anstatt einmal am Wochenende für 3 Stunden am Stück. Sobald ihr Technik übt, tut ihr das mit Wiederholung und Präzision. Dies könnt ihr am besten mit Metronom trainieren.

Wie kann ich Tonleitern üben?

Du kannst Tonleitern wie folgt üben: Stelle das Metronom auf ca. 70 bpm. Das Metronom fällt auf die 2. und 4. Zählzeit. Nun übst du die Tonleiter in Achteln im Swing-Rhythmus. Hierbei spielst du die Achtel nicht binär, sondern ternär im Swing-Feel. Hierbei achte ich darauf, dass ich den Offbeat betone, was meistens sehr ungewohnt ist. So hört es sich aber wesentlich jazziger an. Schau gerne mal in unseren Blues&Boogie Woogie Kurs rein, wenn dich das interessiert.

Wie kann ich die linke Hand leiser spielen?

Versuche jeweils mit der rechten und mit der linken Hand wahllos jeweils eine Klavier-Taste gleichzeitig zu drücken. Achte zunächst einfach darauf, dass der Ton in der rechten Hand lauter ist als der in der linken Hand. Das ist der erste Schritt. Das kannst du dann fortlaufend in deine Übungen einbauen.

Wie ich selbst nach der Zapiano®Methode Klavier übe

Oft werde ich auch gefragt, wie ich selbst Klavier übe. Ich persönlich mag den Stil von Diana Krall zum Beispiel total gerne. Ihr Swing-Feel gefällt mir äußerst gut und sie spielt tolle Licks mit jazz-spezifischen Spannungstönen. Vor dem Klavier üben höre ich mir ihre Aufnahmen ganz genau an und versuche die Licks in verschiedenen Tonarten nachzuspielen. Anschließend nehme ich einen Walking Bass in der linken Hand mit hinzu und spiele immer wieder Licks über zwei Takte. Die Licks beginnen immer auf der 4+ des vorherigen Taktes. Ich variiere auch nach und nach. So habe ich das strukturierte Üben in etwas Kreatives umgewandelt.

Bei anderen Stücken nehme ich hingegen nur die technischen Aspekte in den Fokus. Zum Beispiel achte ich darauf, die Melodie eines Stückes so herauszuarbeiten, dass diese von der Lautstärke her deutlich erkennbar ist, während ich die Begleitung leiser spiele.

Ich hoffe in meinem Live Piano Coaching auch einige deiner Fragen beantwortet zu haben. Schau gerne das nächste Mal nochmals rein. Hier kannst du dich für die nächste Live-Sendung benachrichtigen lassen. Und solltest du Zapiano® einmal ausprobieren wollen, dann registriere dich gerne unten für eine kostenlose Probelektion. Viel Spaß 🙂

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