Chick Corea wurde 1941 in Massachusetts geboren. Er war bereits in jungen Jahren Pianist bei Miles Davis. In den 70er Jahren schrieb er Musikgeschichte mit der Band “Return to forever”. Damals war die Musik wild und dicht ohne Ende. Persönlich nicht so mein Ding.
Seine Freude zu experimentieren
Auffallend ist, dass er seit jeher keine Berührungsängste mit neuen (elektronischen) Klängen hatte. Legendär ist seine „Chick Corea Electric Band“, mit der er mehrere CD’s in den 80er und 90ern in verschiedenen Besetzungen aufnahm. 2017 formierte sich die Band in der ursprünglichen Besetzung nochmals und gab frenetisch gefeierte Live Konzerte.
Mein Lieblingsalbum von ihm ist eindeutig seine akustische Jazz-Trio CD (mit dem damals 25-jährigen Dave Weckl am Schlagzeug). Wer romantisch-verträumte oder süffig-swingende Melodien erwartet, wird hier nicht fündig. Das Klavierspiel von Chick Corea ist vertrackt & eckig – immer wieder neu und unglaublich präzise. Auch 1000x gehörte Standards wie „Autumn Leaves“ hören sich unter seinen Fingern komplett neu an. Die Handschrift eines Meisters.
Legendär sind auch die Aufnahmen in den 80ern, wo er mit dem Über-Pianisten Keith Jarrett „Mozart“ aufnahm. Beide Pianisten sollen im Vorfeld gesagt haben, dass sie sich so richtig gut vorbereiten mussten, um sich keine Blösse zu geben.
Chick Corea heute
Auch im Alter von 70 Jahren wirkt Chick Corea eher wie ein 40-Jähriger. Er reiste erst kürzlich mit einem Solo-Programm um die Welt. Gemäß den Kritiken ist sein Spiel immer noch von unglaublicher Brillanz und sein Ideenreichtum ungebrochen.
Ein witziges Songbeispiel ist der erste Track auf “Paint the world”. Laut seiner Angaben hat er in dieser Komposition einfach Harmonien aneinandergereiht, die keinen Sinn machen. Darin liegt wohl der Reiz. Musiker spielen hier Melodien über Melodien darüber in einer unglaublichen Lockerheit.
Hier in diesem Video siehst du ein Konzert mit seinem Acoustic Trio, welches mir persönlich am Besten gefällt. Viel Spaß beim Zuhören und Genießen!