Was ist eine Akkordumkehrung?

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Vermutlich hast du schon den Begriff Akkord Umkehrung irgendwo mal gehört. Gerade dann wenn du Piano lernen möchtest, ist es von Vorteil, dieses Basis Wissen zu lernen. Dadurch kannst du neue Songs viel rascher spielen und bewegst dich mit der Zeit mühelos über die ganze Tastatur. Utopie? Keinesfalls, lies dazu unseren Bog.

Eine Akkordumkehrung bezieht sich auf die Veränderung der Reihenfolge der Töne in einem Akkord, sodass ein anderer Ton als der Grundton im Bass steht.

Hört sich jetzt sehr theoretisch an – aber schau dir einfach die Grafik dazu an.

Akkord Umkehrung in einer Übersicht erklärt

Das Verändern der Noten in einem Akkord auf diese Weise verleiht dem Akkord einen etwas anderen Klang, ohne die eigentlichen Noten des Akkords zu verändern.

Genau darum geht’s: durch das neue Anordnen von Tönen wird sich der Akkord ein bisschen anders anhören, jedoch nicht völlig anders. Es entsteht nur ein gänzlich neuer Sound wenn wir die Bassnote ins tiefe Register setzen (z.B. die Terz), dann wird sich der Akkord ziemlich anders anhören.

Ein Dreiklang besteht aus drei Tönen: dem Grundton, der Terz und der Quinte. Nehmen wir als Beispiel den C-Dur-Akkord, der aus den Noten C (Grundton), E (Terz) und G (Quinte) besteht.

  • In der Grundstellung steht der Grundton im Bass (c – e – g).
  • Die erste Umkehrung (6/3-Umkehrung) platziert die Terz im Bass (e – g – c).
  • Die zweite Umkehrung (6/4-Umkehrung) platziert die Quinte im Bass (g – c – e).

Jede dieser Umkehrungen gibt dem Akkord eine etwas andere Klangfarbe, obwohl es sich immer noch um denselben Akkord handelt. Akkordumkehrungen sind ein wichtiges Werkzeug für Komponisten und Musiker, um die Harmonie in der Musik interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten.

Akkord Umkehrung

Ist eine Akkordtabelle nützlich, um die Akkord Umkehrungen zu beherrschen?

Nur bedingt. Schau dir dazu am Besten dieses Video an:

Wenn du dich ausschließlich auf die Akkord Umkehrungs Grafiken verlässt, wirst du irgendwann ein Riesen Durcheinander in deinem Kopf haben. Es sei denn, du hast ein absolut fotografisches Gedächtnis. Mir ist in den 25 Jahren Unterrichtserfahrung jedoch noch niemand begegnet, der dies konnte.

Viel wichtiger ist, dass du die Logik bei den Akkorden verstehst:

  • welche Töne beinhaltet der Akkord?
  • auf welcher Stufe in der Tonart steht der Akkord?
  • wie spiele ich den Akkord als closed voicing oder als open voicing?

… und das Wichtigste: wie ist der Weg zum nächsten Akkord – wohin führen die einzelnen Stimmen (Töne) im Akkord?

Der letzte Punkt ist rein vom Verstand her das Wichtigste. Dieser Prozess ist auch nie wirklich abgeschlossen. Wenn man genug tief eintaucht ins Musik machen, wird einem bewusst, wie unendlich das Phänomen Musik machen eigentlich ist. Und das ist ja gerade das Schöne daran. 🙂

Wie viele Akkord Umkehrungen gibt es?

Wenn wir die 12 Tonarten uns anschauen, dann hat jede Tonart 7 Stufendreiklänge. Man könnte denken, dass wir nun jede Akkordumkehrung von Neuem erlernen müssen. Diese ist zum guten Glück nicht so. Denn die Rechnung davon wäre

-> 12 (Tonarten) 7 (Stufendreiklänge) 3 (Akkordumkehrungen) = 252

252 Akkorde lernen – und dann hat man nur die “geschlossene Version”. Zum guten Glück kommen in den verschiedenen Tonarten die Akkorde mehrmals vor. z.B. ein C Dur. Dieser kann

  • auf der ersten Stufe stehen in der Tonart C-Dur
  • auf der vierten Stufe stehen in der Tonart G-Dur
  • auf der fünften Stufe stehen in der Tonart F-Dur

so verhält es sich mit anderen Akkorden auch. In einer Dur-Tonart haben wir jeweils

  • 3 Dur Akkorde
  • 3 Moll Akkorde
  • 1 verminderter Akkorde

Die Dur und Moll Akkorde gehören in einer bestimmten Anordnung immer zu einer Tonart (siehe Stufenakkorde). Diese können aber wie oben beschrieben auch in 2 anderen Tonarten vorkommen, wie im Beispiel oben erklärt.

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Kann ein Vierklang auch als Akkordumkehrung gespielt werden?

Und wenn ja, wie heißen diese dann? Ja, ein Vierklang kann ebenfalls in verschiedenen Umkehrungen gespielt werden. Der Begriff “Vierklang” bezieht sich auf einen Akkord, der aus vier Tönen besteht, wie zum Beispiel der Dominantseptakkord. (das ist dann z.B. ein C7, der wird so notiert)

Die Umkehrungen eines Vierklangs sind wie folgt:

  • Grundstellung: Der Grundton steht im Bass. Dies wird manchmal als 7-Akkord bezeichnet. Die “7” bedeutet einfach, dass die Septime zum Dreiklang dazu gespielt wird. Die Septime kann, je nach Akkordtyp, eine kleine oder grosse Septime sein.
  • Erste Akkord Umkehrung: Die Terz steht im Bass. In der Regel wird darauf verzichtet, diese Umkehrung speziell zu kennzeichnen. Es sei denn man benutzt bewusst einen Slash-Akkord um die Akkordfolge eingängiger zu gestalten. Oder für diesen Kontext möchte der Komponist unbedingt diesen Klang so gespielt haben.
  • Zweite Umkehrung: Die Quinte steht im Bass. Auch hier wird der Regel wird darauf verzichtet, diese Umkehrung speziell zu kennzeichnen. Es sei denn man benutzt bewusst einen Slash-Akkord um die Akkordfolge eingängiger zu gestalten. Oder für diesen Kontext möchte der Komponist unbedingt diesen Klang so gespielt haben.
  • Dritte Umkehrung: Die Septime steht im Bass. Auch hier wird der Regel wird darauf verzichtet, diese Umkehrung speziell zu kennzeichnen. Es sei denn man benutzt bewusst einen Slash-Akkord um die Akkordfolge eingängiger zu gestalten. Oder für diesen Kontext möchte der Komponist unbedingt diesen Klang so gespielt haben.

Diese Umkehrungen gelten für verschiedene Typen von Vierklängen, einschließlich Dur-Septakkorde, Moll-Septakkorde, verminderte Septakkorde und halbverminderte Septakkorde. Die Umkehrungen verleihen dem Akkord unterschiedliche Klangfarben und werden häufig in der Komposition und Aufführung verwendet, um Abwechslung und Harmonie in der Musik zu erzeugen.

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